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René Freund: Ans Meer
Donnerstag, 7. Juni 2018 - in Rezensionen-Belletristik
Anton fährt einen alten Linienbus in einem ländlichen Gebiet. Er bringt die Kinder zur Schule und nimmt die wenigen Leute mit, die auch in die Stadt wollen. Das tut er Tag für Tag …
In letzter Zeit muss Anton immer öfter an seine Nachbarin Doris denken. Er ist in sie verliebt. Ob sie an der Liebe festhält, weiß er nicht so genau. Letze Nacht war dieser Mann auf ihrem Balkon. Anton hat ihn husten hören.
Als er am nächsten Morgen die Tour beginnt, will auch Carla mitfahren. Die krebskranke Frau will nicht in die Stadt. Sie möchte nach Italien und ein letztes Mal das Meer sehen. Den Ort, an dem sie aufgewachsen ist. Aber kann Anton seinen Mut zusammennehmen, einfach seine Route verlassen und mit Carla und den Kindern, die eigentlich zur Schule müssen, ans Meer fahren? Eigentlich nicht, aber Doris mag mutige Männer.
Carlas Tochter Annika, deren Freundin Helene und Eva sind dafür. Nur Ferdinand, Helenes älterer Bruder, hat Bedenken. Allein kann er seine kleine Schwester aber auch nicht lassen. Ein blinder Passagier ist auch noch mit an Bord.
Nie hat Anton etwa gewagt und nun bricht er aus dem gewohnten Alltag aus. Tatsächlich muss der immer etwas unbeholfen wirkende Mann allen Mut zusammennehmen. Auch darf er die Folgen seiner mutigen Tat nicht bedenken. Denn das die Fahrt ans Meer Konsequenzen haben wird, ist ihm klar.
Der Autor analysiert die Vorkommnisse nicht haarscharf, sondern vermittelt den Eindruck, als habe er die Handlung einfach so laufen und sich entwickeln lassen. Aber genau das ist es, was dem Buch Tiefgang verleiht. Denn der Blick fällt auf Details im Antons Denken und auf das Zwischenmenschliche in der Gruppe.
Gedanken, Träume, Empfindungen, Sorgen, Ängste und Hoffnungen der handelnden Figuren sind in ihrer Alltäglichkeit gut nachempfunden, und viel ausdrucksstärker ohne eine Wertung von außen. Vieles steht zwischen den Zeilen. So bleibt Raum für eigene Gedanken und Interpretationen.
Mir gefällt dieses Buch ausgesprochen gut. Es geht zu Herzen, ohne kitschig zu sein, auch wenn die Geschichte schon ein bisschen märchenhaft ist.
Rezension von Heike Rau
René Freund
Ans Meer
144 Seiten, gebunden
Deuticke Verlag
ISBN-13: 978-3552063631