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Lisa Gornick: Der Pfauengarten
Sonntag, 12. Mai 2024 - in Rezensionen-Belletristik
Prudence ist 101 Jahre alt, als ihre Großnichte Grace sie besucht. Die beiden finden schnell zueinander, obwohl sie sich nicht kennen. Sie treffen sich ein paar Mal und auch wenn Prudence alleine ist, schaut sie zurück und ruft sich Details aus ihrer Vergangenheit ins Gedächtnis.
Die Familiengeschichte wird in Rückblenden aufgerollt. Prudence erinnert sich an viele ihrer Familienangehörigen und an prägende Ereignisse, sodass sie Grace davon erzählen kann. Auch Grace berichtet von ihrer Vergangenheit und vor allem davon, wie sie bei ihrem Großvater, dem Bruder von Prudence, aufgewachsen ist. Prudence und ihr Bruder hatten sich aus den Augen verloren und sind ihre eigenen Wege gegangen, sodass sie daran nicht teilhaben konnte. Grace hat eine Kiste mit Erinnerungsstücken dabei, die bei Prudence etwas auslösen.
Es gibt ein Familiengeheimnis, ein tragisches Unglück, doch war sie damals zu klein, es zu verstehen. Und auch jetzt bekommt sie nicht recht zu fassen, was genau damals geschehen ist. Dreh- und Angelpunkt ist die Villa Laurelton Hall von Louis C. Tiffany. Hier befindet sich der Pfauengarten, der dem Buch den Titel gab. Prudence hat hier ihre Kindheit bis zu jenem schicksalhaften Tag mit ihren Eltern, die hier angestellt waren, verbracht.
In dieser Geschichte, die über so viele Jahrzehnte und Generationen geht, betreten unglaublich viele Charaktere die Bühne. Zunächst sind hier die Familienmitglieder zu nennen. Aber es sind auch bekannte Persönlichkeiten darunter, die die Geschichte in einem historischen Kontext darstellen. Ein Personenregister ist nicht vorhanden, sodass man hier sehr gut aufpassen muss, um den Faden nicht zu verlieren.
Die Autorin erzählt ausschweifend und detailreich. Nur wenige Lebenswege werden genauer betrachtet, sodass die Hauptfiguren sehr gut hervortreten. Es geschieht viel und so musste ich das Buch immer mal wieder aus der Hand legen, denn es ist doch zu voll gepackt mit Ereignissen, die berührend sind. Dazu kommt der melancholische Unterton, der den Schreibstil ausmacht.
Es ist berührend zu lesen, was Lebenswege beeinflusst, darunter auch die Dinge, die wir nicht wissen oder an die Erinnerungen fehlen. Prudence möchte nicht darüber nachdenken, was hätte sein können. Aber für Grace stehen noch alle Türen offen. So endet das Buch traurig und dennoch hoffnungsvoll.
Rezension von Heike Rau
Lisa Gornick, "Der Pfauengarten", Goldmann Verlag, 978-3442492183
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